Kinderkrippe Empersdorf
Kinderkrippen sind Einrichtungen für Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr. Sie haben die Aufgabe, unter Berücksichtigung der individuellen Eigenart der Kinder deren soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung zu unterstützen.
In der Kinderkrippe gehen wir, wie auch in unserem Kindergarten, dem offenen System nach. Die Kinder können hier selbst entscheiden:
- Wenn ich hungrig bin, begleitet mich ein Erwachsener zur Jause.
- Wenn ich müde bin, gehe ich in den Mondraum um mich auszuruhen.
- Wenn ich Bewegung bevorzuge, kann ich in den Sternflitzerraum.
- Wenn ich spielen möchte, suche ich mir etwas im Gruppenraum.
- Wenn ich einfach „nur“ kuscheln will, ist ein Erwachsener da für mich.
- Wenn ich ins Badezimmer muss, werde ich begleitet.
- Wenn ich keine Windel mehr tragen möchte, hilft mir jemand bei diesem großen Schritt.
- Wenn ich schlecht gelaunt bin, darf ich das.
- Wenn ich ein „Nein“ ausspreche, wird dies akzeptiert.
- Wenn ich Fehler mache, wird es als Lernprozess gesehen.
Wir wollen den Kindern vermitteln, dass sie sich immer auf uns verlassen können, dass sie wahrgenommen werden und dass sie so viel Zeit für ihre Entwicklungsschritte haben, die sie benötigen. Nichts muss alleine oder unter Zeitdruck bewältigt werden. Wir möchten ihre Interessen, Stärken sowie ihre Entwicklungsschritte wahrnehmen und anhand der vorbereiteten Umgebung fördern. Wir bieten den Kindern einen geschützten Rahmen, der Sicherheit gibt und zu Erkundungen anregt.
Nach Emmi Pikler bekommen sie unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Handlungen werden immer sprachlich begleitet, um den Kindern einen respektvollen Umgang zu vermitteln. Denn erst durch die Kooperation entsteht echte Begegnung. „Wenn man mir nicht sagt, was man mit mir vorhat, kann ich nicht zeigen, dass ich gerne kooperiere.“
Wir geben den Kindern eine Orientierung durch:
- Blickkontakt,
- sprachliche Ankündigung,
- Innehalten,
- bitten,
- zeigen der Gegenstände,
- Gesten und auf die Bereitschaft auf das Kind zu warten.
Die Räumlichkeiten
Unsere Räumlichkeiten sind so gestaltet, dass alles von den Kindern selbst genutzt werden kann. Kleine Rückzugsmöglichkeiten bieten den Kindern die Möglichkeit, für sich selbst zu sein, ohne dass das Personal die Aufsichtspflicht verletzen würde. Alle Materialien sind so platziert, dass sie offen zugänglich sind und der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
Bei den Materialien wird darauf geachtet, dass zusätzlich zu interessanten Gegenständen und Fördermaterial, Alltagsgegenstände und Naturmaterialien verwendet werden.
Wir bieten den Kindern in der Kinderkrippe:
- Einen großzügigen Gruppenraum mit allen benötigten Spielbereichen
- Einen Sternflitzerraum (Bewegungsraum)
- Eine große Fläche vor dem Gruppenraum
- Einen Sternenraum (Schlaf- und Ruheraum )
- WC-, Wasch- und Wickelraum
- Eine Garderobe
- Einen großflächigen Garten mit Werkstatt und Kreativbereich
- Eine Küche und eine Schlemmerwelt (gemeinsame Nutzung mit dem Kindergarten)
Unsere pädagogischen Schwerpunkte
Sowohl in der Kinderkrippe als auch im Kindergarten orientieren wir uns an der Reggio und Montessori Pädagogik. Unser Anliegen war es jedoch, zusätzlich die Pikler Pädagogik einzuschließen:
Emmi Pikler vertrat die Ansicht, dass sich die Persönlichkeit eines Kindes dann am besten entfalten kann, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Sie ging davon aus, dass bereits die Säuglingspflege Teil der Erziehung ist. Den größten Teil seiner sozialen Erfahrungen macht ein Baby / Kleinkind, wenn es gefüttert, gebadet, gewickelt und an- und ausgezogen wird. Deswegen ist für sie der liebevolle und respektvolle Umgang mit dem Baby / Kleinkind von größter Wichtigkeit für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Jede Interaktion mit dem Kind ist für Pikler von intensiver Kommunikation (verbal, köpersprachlich) und Aufmerksamkeit geprägt.
Die drei Aspekte der Pikler-Pädagogik:
- Pflege
Beziehungsvolle Pflege als Basis sozialen Lernens und Grundlage für selbstständige Aktivität. - Bewegungsentwicklung
Das Kind entwickelt sich aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus. Sie werden nie in Situationen gebracht, die sie selbst noch nicht einnehmen können. Durch die freie Bewegungsentwicklung lernt das Kind seinen Körper kennen. - Spiel
Freies, ungestörtes Spiel in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Umgebung. Kinder lernen wie Forscher: sie müssen probieren und „Fehler“ machen dürfen.
Nach Piklers Ansatz ist es die Aufgabe der Erwachsenen, dem Kind Geborgenheit zu vermitteln und seine Umgebung so zu gestalten, dass das Kleinkind je nach individuellem Entwicklungsstand selbstständig aktiv werden kann.
Die Pikler Pädagogik umfasst daher vier Prinzipien:
- Respekt vor der Eigeninitiative des Kindes und Unterstützung seiner Selbstständigkeit.
- Unterstützung einer stabilen persönlichen Beziehung des Kindes zu wenigen vertrauten Bezugspersonen.
- Jedes Kind soll sich angenommen und anerkannt fühlen.
- Förderung des körperlichen Wohlbefindens und der Gesundheit des Kindes.
Kontakt
- Empersdorf 1a, 8081 Empersdorf
- 0676/87 08 52 003
- bianca.stanzer@stmk.volkshilfe.at